Irene Naef bewegt Malerei
In Luzerner Galerien sind derzeit Werke von Irene Naef und Otto Lehmann zu sehen – bewegte Malerei und handfestes Handwerk.
Die Luzerner Künstlerin malt ihre Bilder am Computer. Im eigentlichen Sinn sind es Videos, die allerdings keine Geschichten erzählen, sondern in denen reale Phänomene durch Kombination und Überlagerung zu abstrakten Mustern verdichtet werden.
Zu bewegten Bildern verarbeitet
Aufnahmen von Wasserwirbeln, Spiegelungen, Schaumbläschen, aber auch von Rasenstücken, aufgewirbelten Blättern, Regentropfen oder eben auch von einem Jet am Himmel sind das Ausgangsmaterial, das die Künstlerin durch verschiedene technische Manipulationen zu bewegten Bildern verarbeitet. Durch Beschleunigung oder Verlangsamung der einzelnen Sequenzen, durch eine neue Farbgebung und vor allem durch das Zusammenschneiden der verschiedenen Motive werden die realen Abbilder verfremdet und in vielschichtige und vieldeutige Abstraktionen transformiert. So wird harmloser Seifenschaum zu einem mächtigen Lavastrom, der endlos aus einem Vulkankrater quillt.
Doch es sind nicht Hektik und Dramatik, welche die neuen Arbeiten von Irene Naef so besonders machen. Es ist die meditative Grundstimmung, die zu kontemplativer Betrachtung einlädt, welche die bewegte Malerei auszeichnet. Speziell ist auch das Format der Bildschirme, auf denen die Malerei erscheint. Es entspricht den Massen eines Handys. Die Bildschöpfungen der Künstlerin wären also handytauglich […]