Ausstellung von Art Project Staffelbach Herbst 2015

22. Oktober bis 16. November 2015

Pfalzgasse 3, 8001 Zürich

 

Elisabetha Bleisch benutzt als Ausgangsmaterial der weichen und strengen Objekte Papierstreifen (alte Zeitungen, Landkarten). Die Platten werden zu einer Hohlform verklebt, die das Volumen bestimmt und zugleich der Beschichtung aus Papier als Träger dient. Das Material wird maschinell zu schmalen Streifen verarbeitet und anschliessend in unzähligen Schichten aufeinander gelegt oder ineinander verwoben. Klebstoff hält die zerbrechlichen Streifen zusammen und es entstehen Körper von scheinbar verletzlicher Form und Grösse, durchzogen von geometrischen Gewebe- oder Gitterstrukturen.

Die neusten plastischen Objekte haben unterschiedliche Formen, Grössen und Dichte. Waren die früheren Arbeiten homogen im Material, körperhaft und archaisch im Ausdruck, befinden sich unter den neueren Objekten amorphe «Rundlinge» mit zerklüfteter Oberfläche, die an tektonische Faltungen oder Ausbrüche erinnern. Zuweilen benutzt die Künstlerin auch Teer, der die Werke zum Teil entfremdet, ihnen aber auch etwas geheimnisvolles verleiht.

Lex Vögtli ist vor allem Malerin. «Meine Bilder sind Köder», äussert sich die Künstlerin zu ihrer Arbeit. Substanz ihrer Bilder sind oft Fragmente aus der Kunstgeschichte. Inspirationsquellen sind erstaunliche Vasen, Effekte, schlechter Geschmack, Ungewohntes, Unbequemes, Kontraste, Brüche, Allegorien. Oft sind sie gepaart mit komplexen psychologischen Inhalten, die dem Betrachter die Interpretation nicht leicht machen.

 Der Mix macht es aus, dieser Mix aus Dingen, die nicht zusammenpassen, aber der Künstlerin gelingt damit eine zeitgemässe, frische Bildfindung. Und fast immer steckt in ihren Bildern auch ein Witzchen, und das alles technisch brillant gemalt mit grosser Liebe fürs Detail. Ihre Bilder zeigen, dass zeitgenössische Malerei in Kombination mit üppiger Fantasie auch heute noch Potenzial hat.